4. Juli 2025

#20 Kapitel 4 der ISO 9001 – das unterschätzte Fundament

Warum ein durchdachter Anwendungsbereich und der Blick aufs große Ganze im QM-System oft den Unterschied machen

Wenn’s um Qualitätsmanagement geht, denken viele sofort an Prozesse, Kennzahlen und Audits. Doch bevor wir uns mit all dem beschäftigen, lohnt sich ein genauer Blick auf Kapitel 4 der ISO 9001 – ein Abschnitt, der oft überflogen, aber selten richtig verstanden wird. Dabei legt genau dieses Kapitel den Grundstein für ein wirksames und lebendiges QM-System.

Im Podcast diskutieren Michael und Michael praxisnah und locker, warum Kapitel 4 weit mehr ist als reine Normkost. Es geht um den „Kontext der Organisation“ – sprich: Wo stehen wir als Unternehmen eigentlich? Welche internen und externen Einflüsse wirken auf uns? Und wie definieren wir, was unser Qualitätsmanagementsystem überhaupt abdecken soll?

Besonders deutlich wird: Ein klarer Anwendungsbereich ist kein notwendiges Übel fürs Zertifikat, sondern ein strategisches Werkzeug. Wer sein QM-System auf stabile Beine stellen will, sollte den Scope nicht einfach abschreiben – sondern gezielt festlegen und regelmäßig prüfen. Die beiden teilen dabei ihre Erfahrungen aus der Beratungspraxis, bringen Beispiele (von Nintendo bis Fernschreibern) und liefern wertvolle Tipps für eine sinnvolle und pragmatische Umsetzung – ganz ohne Excel-Zwang oder Methoden-Overkill.

Ob Mindmap, Post-it-Wand oder Baumstruktur: Hauptsache, das Ergebnis ist verständlich, nutzbar und bleibt nicht als Deko im SharePoint liegen. Denn nur wer versteht, wo das Unternehmen steht und wohin es will, kann auch ein QM-System aufbauen, das diesen Weg sinnvoll begleitet.

Top 5 Inhalte der Folge:

  • Kapitel 4 der ISO 9001 bildet das organisatorische Fundament für alle weiteren QM-Anforderungen.

  • Der Kontext der Organisation hilft, das Unternehmensumfeld und relevante Einflussfaktoren strukturiert zu erfassen.

  • Ein sauber formulierter Anwendungsbereich ist mehr als Zertifikatskosmetik – er gibt Orientierung und Klarheit.

  • Interessierte Parteien müssen nicht nur extern, sondern auch intern gedacht werden.

  • Die gewählte Form der Darstellung (Mindmap, Post-its, Tools) ist zweitrangig – entscheidend ist die Praxisnähe und Verständlichkeit.