21. Oktober 2025

#26 Wissen ist Macht – aber nur, wenn man’s teilt!

Gelebtes Wissen ist das A & O

Der Jahresendspurt hat uns wieder fest im Griff – und mitten im Projekttrubel reden wir über eines der stillsten, aber wichtigsten Themen im Qualitätsmanagement: Wissen. Nicht das akademische, sondern das gelebte Wissen, das in Köpfen, E-Mail-Signaturen und manchmal unter schwarzen Arbeitsmatten schlummert. ISO 9001 nennt das „Wissen der Organisation“, wir nennen es einfach: das, was den Laden am Laufen hält.

Denn Hand aufs Herz – wie oft hängt alles an einer Person, die „das schon immer so gemacht hat“? Wenn Günther in der Produktion in Rente geht, geht manchmal auch ein Stück Know-how mit. Genau da fängt Wissensmanagement an. Nicht mit Formularen, sondern mit der Frage: Wie machen wir Wissen sichtbar und zugänglich? Ob Videos, Fotos, kleine Workshops oder KI-gestützte Transkripte – Hauptsache, das Wissen bleibt nicht im Kopf, sondern landet dort, wo andere es finden können.

Dazu gehört auch, dass wir verstehen, warum Wissen aktuell bleiben muss. Alte Normen, verstaubte Anweisungen oder ungenutzte SharePoint-Gräber sind kein Zeichen von Stabilität, sondern von Risiko. Wissen veraltet, und wer es nicht pflegt, arbeitet irgendwann am Kunden vorbei. Ein gutes QM-System ist kein Archiv, sondern ein lebendes System.

Ebenso spannend ist der Schritt von Wissen zu Kompetenz. Denn was hilft die beste Doku, wenn niemand sie anwenden kann? Wir sind große Fans von rollenbasierten Kompetenzmodellen – sie bringen Struktur ohne Bürokratie. So weiß jeder, was er können muss, und das Unternehmen, wo es noch Lücken gibt. Schulungen müssen nicht immer PowerPoint und Tests heißen. Eine Stunde mit dem Meister an der Maschine kann mehr bewirken als ein Klicktraining mit 20 Folien.

Und dann wäre da noch das Thema „Bewusstsein“. ISO 9001 fragt, ob Mitarbeitende sich der Qualitätspolitik bewusst sind. Wir sagen: wichtiger ist, dass sie sie leben. Eine Qualitätspolitik, die im goldenen Rahmen im Flur hängt, hat noch kein Produkt besser gemacht. Bewusstsein entsteht durch Verständnis, Beteiligung und echte Kommunikation – nicht durch Unterschriften unter Bekanntgabe-Formulare.

Kurz gesagt: Wissen, Kompetenz und Bewusstsein sind kein Papierkram. Sie sind der Treibstoff für funktionierende Unternehmen. Wer sie regelmäßig pflegt, schafft ein System, das lebt – auch dann, wenn Günther irgendwann nicht mehr da ist.

Unsere Top 5

  1. Wissen ist nur dann wertvoll, wenn es geteilt und zugänglich gemacht wird.

  2. Wissensverlust ist ein unterschätztes Risiko – besonders bei Personalwechsel.

  3. Kompetenzen gehören an Rollen, nicht an Personen: so bleibt das System flexibel.

  4. Qualitätspolitik muss gelebt werden, nicht auswendig gelernt.

  5. Regelmäßige Pflege von Wissen, Schulung und Bewusstsein hält Organisationen zukunftsfähig.